Vom Aufstieg der Hergaringen

"In diesen schicksalhaften Tagen sollte ein gewisser Helmgar vom Stamm der Hergaringen das Blatt zugunsten der Menschen wenden.

Dieser Helmgar war seinem Vater Ansgar als Fürst der Hergaringen nachgefolgt. Er galt allenthalben als groszer Krieger und noch heute künden einige Sagen von seinen unzähligen Heldentaten. Seine gröszte Tat jedoch sollte er erst in diesen schweren Zeiten vollbringen. Denn Helmgar war es, der die Stämme Falkenbergs zum ersten Male vereinte. Und nun, nach Jahrhunderten der ununterbrochenen Fehde endlich Seite an Seite kämpfend, vermochten die Menschen unter Helmgars Führung den Ziegenmenschen Einhalt zu gebieten.

Drei Jahre dauerte es, bis Falkenberg wieder vollends den dem Volk der Menschen gehörte und sie ihre Feinde zurück in die Berge getrieben hatten.

Helmgar nahm nach der letzten Schlacht gegen die Ziegenmenschen den Titel eines Königs an und herrschte von nun an mit Hilfe eines Fürstenrates über Falkenberg. Dies geschah um das Jahre 1100 v.Gr. herum. Ein jeder Stamm hatte fürderhin Jahr für Jahr einen Tribut zu entrichten, ebenso wie die besiegten Ziegenmenschen. Durch diese war Helmgar auch auf die reichen Silbervorkommen in den Bergen aufmerksam geworden und begann mit deren Erschlieszung. Auf diese Weise häufte er bislang ungekannten Reichtum an, obwohl er sich äuszerst freigiebig zeigte und seine Lehensmänner und Untertanen gerne an den Schätzen teilhaben liesz. Er gab grosze Feste, errichtete als Schutz gegen einen erneuten Einfall der Ziegenmenschen die Feste Trollgard und erwählte sich einen hohen Berg an der Quelle des Wyrm zum Herrschersitz. Der dort erbaute Thronsaal Helidhall soll tatsachlich wie ein Ebenbild der gleichnamigen strahlenden Halle des Andossus gewirkt haben.

 

Mit Helmgar begann also ein goldenes Zeitalter für die Menschen Falkenbergs. Nach seinem Tode folgte sein Sohn ihm nach, und dessen Sohn nach ihm und dies setzte sich fort für insgesamt sieben Generationen. In dieser Zeit des Friedens wurden Ackerland, Viehweiden und Bergwerke erschlossen, Wälder gerodet, Städte und Burgen erbaut und das Glück der Menschen gedieh.

Doch in dem gleichen Masze, wie der Reichtum der Hergaringen wuchs, wuchs auch eine Gefahr, die lange unter dem Berg geschlummert hatte."

 

M.M.E. Gerbald vom Stein, Historia Falkenbergensis