Praefatio

"Die Worte, die dieses Buch formen, schreibe ich nieder auf Anregung meines Herren und Grafen Friedrich lll. von Falkenberg. Schon lange trug ich in mir den Gedanken an eine umfassende Darstellung der Geschichte der falkenberg’schen Lande und seine Gnaden bestärkte mich in dieser Absicht, sodasz hiermit nun endlich ein Werk geschaffen werden soll, das dem geneigten Leser einen kurzen, aber dennoch prägnanten Überblick über die Vergangenheit der Grafschaft bietet.

 

Eine genauere und zuverlässigere Darstellung dieser Vergangenheit kann jedoch bedauerlicherweise erst ab dem Jahr 327 n.Gr. gegeben werden, dem Jahr der Sturzes der Herren von der Hohen Wacht und dem Aufstieg der Herren von Falkenberg in den Grafenstand. Beinahe alle historischen Schriften menschlichen Ursprungs wurden in diesem so schicksalsträchtigen Jahr Raub der Flammen, sodasz aus der Zeit davor nur vereinzelte und bruchstückhafte Quellen überliefert sind. Die meisten Informationen über die älteren Zeiten stammen daher aus den mündlich tradierten Geschichten und Legenden der Bewohner des Landes, den Überresten vergangener Kulturen und nicht zuletzt auch von Wesen, denen die Götter das zweischneidige Schwert der Unsterblichkeit zuteil werden lieszen. Es sei mir an dieser Stelle vergönnt, nicht ohne Stolz darauf hinweisen zu dürfen, dasz es mir zum Zwecke dieser historischen Darstellung gelang, das Vertrauen und auch die Wertschätzung des legendären Trollfürsten Krargatsch zu gewinnen, dem ich unschätzbare Informationen über die Urzeiten dieses Landes verdanke.

 

Mit eben jenen Urzeiten will ich nun also auch dieses Werk beginnen lassen. Die Schöpfung der Welt und ihrer Bewohner soll hier ausgespart werden, denn sie ist Sache der Religion und entzieht sich dem Blick der Wissenschaft. Dennoch hoffe ich auf den guten Willen der Götter fur dieses Vorhaben. Ehre sei Andossus in den Wolken und Andraia in der Erde Schosz!"

 

M.M.E. Gerbald vom Stein, Historia Falkenbergensis